06. Juni 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der Lausitzring in Brandenburg war am vergangenen Wochenende Schauplatz eines ganz besonderen Events. Beim großen Motorsport Festival starteten das ADAC GT Masters gemeinsam mit der Deutschen Tourenwagen Masters. Rookie Marvin Dienst lieferte in der Liga der Supersportwagen eine erstklassige Vorstellung ab und landete in den Top-Fünf.
„Auf dieses Wochenende freue ich mich seit langem“, ließ der junge Lampertheimer bereits im Vorhinein verlauten. Schon während des Saisonauftaktes in Oschersleben und dem späteren Rennen auf dem Sachsenring war der Rookie aus dem bigFM Racing Team Schütz Motorsport im Aufwind, daran wollte er nun auf dem 3,442 Kilometer langen Kurs anknüpfen. „Die Strecke kenne ich nur aus meiner Formelzeit, mit einem GT-Fahrzeug war ich hier noch nicht am Start. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir durchaus konkurrenzfähig sind“, fuhr Marvin fort.
Bereits im freien Training passten die Zeiten des jungen Südhessen, doch ganz zufrieden war er nicht: „Leider gab es ein Problem mit der Zeitnahme, wodurch die Zwischenzeiten nicht passten. Auf dieser Basis haben wir aber unser Setup abgestimmt, im Qualifying fangen wir nun wieder bei null an.“ Als 15. beendete Marvin sein Zeittraining für das Rennen am Samstag, sein Teamkollege Christopher Zanella fuhr Platz 26 für den zweiten Lauf am Sonntag heraus. „Uns fehlen etwas weniger als eine Sekunde auf den schnellsten Porsche, daran müssen wir arbeiten“, zeigte sich der 19-jährige selbstkritisch.
Vor 67.500 Zuschauern und bei bestem Motorsport-Wetter hatte das Team den Porsche 911 GT3 R zum ersten Sprintrennen am Samstag aber im Griff. Marvin gelang ein guter Start und kämpfte sich in der ersten Rennhälfte bis auf einen Top-Ten-Rang nach vorne. Nach dem Boxenstopp folgte jedoch die Hiobsbotschaft. „Wir arbeiten bei den Stopps auf Messerschneide, diesmal waren wir leider 0,4 Sekunden zu flott“, erklärte Marvin im Ziel. Trotz einer Durchfahrtsstrafe sah das Team die Zielflagge noch als hervorragender Elfter. „Ich mag mir gar nicht ausrechnen wo wir ohne Drive-Through-Penalty gelandet wären“, lachte der amtierende Formel 4-Champion.
Am Sonntag wurden die Uhren dann wieder auf null gedreht. Aus dem Verfolgerfeld fuhr Marvins Teamkollege Christopher Zanella den Start und erlebte eine ereignisreiche Anfangsphase. Der Schweizer versuchte sich aus allen Rangeleien heraus zu halten und übergab das Auto auf Platz 16 liegend an Marvin. Der Lampertheimer gab dann noch einmal Vollgas. Mit packenden Manövern preschte er durch das GT-Feld und ließ zahlreiche Routiniers hinter sich. Im Ziel standen der hervorragende fünfte Rang und die ersten Meisterschaftspunkte im ADAC GT Masters zu Buche.
„Ich bin sehr glücklich mit dem Rennen. Es lief alles perfekt und unsere Zeiten waren teilweise schneller als die der Spitze. Das Auto hatte einige Feindberührungen, hat aber einen super Job gemacht. Zum Ende hatte ich das Gefühl eines schleichenden Plattfußes, deshalb habe ich nicht mehr voll attackiert. Sonst wäre vielleicht sogar Platz vier möglich gewesen. Ein Riesendank an meinen Teamkollegen und die gesamte Mannschaft von Schütz Motorsport. Wir entwickeln uns von Rennen zu Rennen weiter“, fasste Marvin abschließend zusammen.
Nach dem starken Wochenende in der Lausitz, legte das ADAC GT Masters nun eine kleine Sommerpause ein. Weiter geht es vom 22.-24. Juli auf dem Red Bull Ring in Österreich.