27. April 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In der etropolis Motorsport Arena Oschersleben startete am vergangenen Wochenende die Premierensaison der ADAC Formel 4. Für einen Eintrag in die Geschichtsbücher sorgte Marvin Dienst, als erster Sieger und Gesamtführender geht der Lampertheimer in die Annalen ein.
Nach zwei Jahren in der ADAC Formel Masters wechselt Marvin Dienst aus dem Förderkader der Deutsche Post Speed Academy in die ADAC Formel 4 und trifft dort auf ein starkes Teilnehmerfeld. 38 Pilotinnen und Piloten gingen in Oschersleben an den Start und zeigten schon in den freien Trainings, wie eng es zur Sache geht – die ersten 20 Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde.
Auf Marvin Dienst warteten gleich mehrere Neuerungen. Neben seinem neuen 160 PS starken Formelrenner, ging er auch erstmals für das HTP Junior Team aus Altendiez (Rheinland-Pfalz) an den Start. Doch schon während der offiziellen Testfahrten vor zwei Wochen fühlte sich der 18-Jährige Südhesse auf Anhieb wohl: „Ich bin sehr gut im Team aufgenommen worden und freue mich auf die Rennen. Der Formel 4 ist ein tolles Auto und macht großen Spaß zu fahren.“
Die Kulisse hätte in Oschersleben nicht besser sein können. 20.000 Zuschauer pilgerten bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein an die 3.696 Meter lange Strecke. Dass Marvin gut gerüstet ist sah man schon in den freien Trainings, er gehörte immer zu den Schnellsten und wurde auch im Zeittraining seiner Favoritenrolle gerecht. Startplatz vier für das erste und eine Pole-Position für das zweite Rennen waren seine Ausbeute. „Ich habe mich etwas geärgert, dass in meiner Zeittrainingsgruppe neun Tausendstelsekunden zur Bestzeit gefehlt haben. Alles in allem dürfen wir aber zufrieden sein.“
Im ersten Rennen drehte der HTP-Junior richtig auf: Mit einem perfekten Start eroberte Marvin noch vor der ersten Kurve die Führung und gab diese auch im Rennverlauf über 30 Minuten nicht aus der Hand. Dabei galt es gleich in drei Safety-Car-Phasen zu zittern. Auf dem Podium war die Freude groß, als erster Sieger der neuen ADAC Formel 4 schrieb Marvin Geschichte. „Es ist ein tolles Gefühl direkt beim ersten Rennen ganz oben zu stehen. Im Rennen lief alles perfekt, nach den Safety-Car-Phasen habe ich jeweils meine Führung verteidigt und bedanke mich bei meinem Team für die perfekte Arbeit“, fasste er am Abend zusammen. Nach seinem Sieg ist Marvin Dienst der einzige Fahrer welcher ein Rennen in der Formel BMW, dem ADAC Formel Masters und der ADAC Formel 4 gewann.
So wie der Samstag endete, fing der Sonntag für Marvin Dienst an – mit einem Sieg! Im zweiten Rennen startete der Pilot des ADAC Nordbaden e.V. in den zweiten Wertungslauf und ließ nichts anbrennen. Erneut wurde das Rennen durch zwei Gelb-Phasen unterbrochen, für Marvin aber kein Problem. Wie am Vortag griff seine Taktik und er feierte einen Doppelsieg. „So darf es weiter gehen, der Geschmack von Siegerchampagner ist jedes Mal etwas besonderes“, jubelte er.
Deutlich schwieriger wurde die Aufgabe im dritten Durchgang des Wochenendes. Die ersten zehn des ersten Rennens starteten in umgekehrter Reihenfolge, Marvin befand sich nun in der Verfolgerrolle. In der Startphase riskierte er nichts und blies dann zum Angriff. Gekonnt zog Marvin an der Konkurrenz vorbei und war auf Podestkurs. Kurz vor Rennende kam es jedoch zu einer kleinen Kollision, Marvin verbog sich seinen Frontflügel und brachte noch Rang sechs ins Ziel. Am Abend gab es trotzdem ein positives Resümee: „Das war zum Ende des Rennens etwas ärgerlich, die Pace war gut. In solch einem ausgeglichenen Feld ist es jedoch schwer sich vorzukämpfen. Im Normalfall wäre eine Position in den Top-Drei realistisch gewesen. Zusammenfassend war es ein gelungener Einstand für mich und mein Team. Vielen Dank an alle für die tolle Unterstützung.“
Anfang Juni (05.-07.06.) steht die ADAC Formel 4 beim nächsten Rennen am Start. Dann ist die Nachwuchsrennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt auf dem Red Bull-Ring in Österreich zu Gast. Marvin kennt den aktuellen Formel 1-Kurs aus den vergangenen Jahren und geht als Meisterschaftsführender an den Start: „In Spielberg fahre ich sehr gerne, die Strecke liegt in einer tollen Kulisse und hat einen besonderen Charme.“